Lungenentzündung – Symptome

Symptome einer infektiösen Lungenentzündung

Nach ihrem klinischen Verlauf werden die infektiösen Lungenentzündungen in zwei große Gruppen eingeteilt:

  • Typische Pneumonie
  • Atypische Pneumonie

Die typische Pneumonie wird auch als alveoläre Pneumonie bezeichnet. Alveolen sind die medizinische Bezeichnung für die Lungenbläschen. Die andere Gruppe beinhaltet die atypische Pneumonie, auch als interstitielle Pneumonie bezeichnet. Das Interstitium ist das dünne Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den Blutgefäßen.

Zu den Symptomen einer typischen Pneumonie zählen:

  • Fieber über 38,5 Grad C
  • Schüttelfrost
  • schweres Krankheitsgefühl
  • angestrengte Atmung
  • Atemnot
  • produktiver Husten
  • Auswurf, ggf. eitrig
  • Tachykardie (erhöhter Puls)
  • atemabhängige Schmerzen in der Brust
  • Pleuraerguss (Wasseransammlung zwischen Lungenfell und Brustfell)

Zu den Symptomen einer atypischen Pneumonie gehören:

  • mäßiges Fieber bis 38,5 Grad C
  • leichtes Krankheitsgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • trockener Husten
  • kein bis wenig klarer Auswurf

Symptome einer nicht-infektiösen Lungenentzündung

Neben den klassischen Pneumonien, die durch eine Infektion verursacht werden, gibt es die Gruppe der nicht-infektiösen Lungenentzündungen. Hier sind physikalische oder chemische Reize, allergische Reaktionen oder ionisierende Strahlung (medizinische Strahlentherapie) die Ursache.

Die Lungenentzündung, die im Rahmen einer medizinischen Strahlentherapie entstehen kann, wird auch als Strahlenpneumonitis bezeichnet. Viele Betroffene bleiben allerdings, im Gegensatz zum Verlauf bei der klassischen Pneumonie, symptomlos.

Einige erkrankte Personen leiden an:

  • einem trockenen Reizhusten
  • Schwächegefühl
  • leichter bis ausgeprägter Atemnot

Dauer und Verlauf einer Lungenentzündung

Wie lange eine Lungenentzündung dauert und wie sie natürlicherweise verläuft, ist von Art zu Art unterschiedlich. Die klassische bakterielle Pneumonie wird häufig von Pneumokokken verursacht und hat im Winter ihren Häufigkeitsgipfel. In vielen Fällen wird zunächst ein banaler Atemwegsinfekt beobachtet, der schließlich in eine Lungenentzündung übergeht. Die akute bakterielle Pneumonie beginnt plötzlich und unerwartet. Schüttelfrost tritt zuerst auf, gefolgt von hohem Fieber von mindestens 38,5 Grad Celsius bis um die 40 Grad Celsius. Der Allgemeinzustand des Betroffenen ist reduziert und er fühlt sich stark beeinträchtigt.

Eingeschränkte Sauerstoffversorgung

Da die Lungenbläschen entzündet sind, ist der Gasaustausch eingeschränkt und der Körper versucht dies durch eine beschleunigte Atmung (Tachypnoe) auszugleichen. Eventuell schränken Schmerzen durch eine begleitende Entzündung des Lungenfells die Atmung zusätzlich ein. Der Patient ermüdet schnell, da ihn das Atmen sehr anstrengt. Tritt im Verlauf Atemnot auf, macht sie sich unter Umständen durch das Nasenflügeln bemerkbar. Das Aufblähen der Nasenlöcher mit jedem Atemzug kann besonders bei Säuglingen und Kleinkindern beobachtet werden. Es deutet auf eine deutliche Verschlechterung des Zustandes des Betroffenen hin. Die Sauerstoffversorgung ist nicht mehr in ausreichendem Maß möglich. Ein weiteres Zeichen für den akuten Sauerstoffmangel ist die Zyanose. Das bedeutet Zehen- und Fingernägel, Lippen und die Nasenspitze können leicht bläulich verfärbt sein.

Husten mit Schleimauswurf bis zu 3 Wochen

Husten tritt früh auf und wird rasch produktiv. Der Patient hustet Schleim ab. Kinder schlucken den Schleim häufig hinunter und erbrechen ihn später. Durch die verschiedenen Stadien der Pneumonie wechselt der Schleim die Farbe von grün über gelb zu rostfarben. Im Anschluss tritt bei einem unkomplizierten Verlauf die Heilung ein. Der gesamte Verlauf beträgt erfahrungsgemäß zwei bis drei Wochen. Treten Komplikationen auf, verlängert sich der Prozess zum Teil erheblich.

Komplikationen einer Lungenentzündung

Wird eine Lungenentzündung verschleppt oder greift die Therapie nicht ausreichend, fällt der Verlauf wesentlich komplizierter aus und es und es können folgende Komplikationen auftreten:

  • Entzündungen des Lungenfells (Pleuritis)
  • Flüssigkeitsansammlung zwischen Lungen- und Brustfell (Pleuraerguss)
  • Bildung von Eiterherden (Lungenabszessen)

Verteilen sich die Bakterien im ganzen Körper, besteht die Gefahr einer:

  • Sepsis (Blutvergiftung)
  • Meningitis (Gehirnhautentzündung)
  • Herzmuskelentzündung
  • Mittelohrentzündung.

Chronische Lungenentzündung nach 6 bis 8 Wochen

Trotz kompliziertem Verlauf kann die Heilung mit Geduld erreicht werden. Von einer chronischen Lungenentzündung spricht der Arzt erst, wenn nach sechs bis acht Wochen noch immer keine Normalisierung des Röntgenbefundes aufgetreten ist. Ein chronischer Verlauf ist bei Betroffenen mit dauerhaft geschwächtem Immunsystem oder bei chronisch kranken Menschen zu erwarten.

Vorsicht bei älteren Menschen

Der Großteil der Pneumonien wird in Deutschland recht früh diagnostiziert und erfolgreich behandelt. Der typische Verlauf der Erkrankung wird daher nur noch in abgeschwächter Form beobachtet. Doch besonders bei älteren Patienten ist Vorsicht geboten. Eine bakterielle Pneumonie kann hier einen viel unauffälligeren Weg ohne Fieber nehmen. Dementsprechend schwer ist es, sie rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.

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