Bei Verdacht auf chronische Lungenentzündung sollten Sie sofort zum Arzt.
es gibt viele Gründe für eine chronische Lungenentzündung.

Kann eine Lungenentzündung chronisch werden?

Eine Lungenentzündung wird als chronisch bezeichnet, wenn sechs bis acht Wochen nach einer akuten Erkrankung noch krankhafte Anzeichen im Röntgenbild gefunden werden. Die Gründe für eine chronische Lungenentzündung können vielfältig sein. Es ist denkbar, dass die ursprüngliche Lungenentzündung nicht ausheilen konnte, weil der Patient unter einer Immunschwäche leidet. So sind vielleicht die Symptome der Lungenentzündung verschwunden, die Krankheitserreger, befinden sich aber immer noch im Körper. Und der kann sie nicht vollständig bekämpfen, weil ihm dazu einfach die Kraft fehlt. In der Folge entwickelt sich daraus eine chronische Lungenentzündung.

Eine chronische Lungenentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben

Aber nicht nur eine Immunschwäche kann Grund für eine chronische Lungenentzündung sein. Auch andere ernsthafte Grunderkrankungen kommen für die Erkrankung infrage. Zu denken ist dabei unter anderem an Tuberkulose. Die Krankheit zeigt sich ohnehin in der Lunge, kann aber auch die Lymphbahnen und Lymphkoten betreffen. Von dort aus können die Krankheitserreger in andere Organe gelangen und auch die befallen. Setzen sich die Krankheitserreger allerdings in der Lunge fest, kann sich daraus eine chronische Lungenentzündung entwickeln. 

Ein weiterer Risikofaktor ist ein Tumor im Lungengewebe oder eine Pilzinfektion.

Unterschied zwischen wiederkehrender und chronischer Lungenentzündung

Ärzte unterscheiden ganz deutlich zwischen einer wiederkehrenden und einer chronischen Lungenentzündung. Von einer wiederkehrenden Pneumonie, so der wissenschaftliche Ausdruck für die Erkrankung, spricht man, wenn der Patient zwischendurch gesund war, aber eine neue Lungenentzündung entwickelt hat. Dazu stellt der Arzt einen Hörbefund, aber auch eine Röntgenuntersuchung an. Denn nur so kann zweifelsfrei entschieden werden, ob die erste Lungenentzündung bereits ausgeheilt war, bevor sich wiederum eine neue entwickelt hat. 

Sollte der Patient innerhalb kurzer Zeit zwei oder noch mehr Lungenentzündungen entwickeln, müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Eine wiederkehrende Lungenentzündung ist zwar selten, kann aber gefährlich werden. Daher wird der Arzt zunächst versuchen, eine Tuberkulose oder eine andere Erkrankung, die der Grund für die wiederkehrende Lungenentzündung sein könnte, auszuschließen. Unter Umständen könnte es im Körper des Patienten eine andere Infektion geben, die dafür verantwortlich ist, dass sich immer wieder eine Lungenentzündung entwickelt. 

Weitere Gründe für eine wiederkehrende Lungenentzündung

Sollte der Arzt auf Anhieb keinen Grund finden, müssen weitere Untersuchungen folgen. Im Anschluss geht die Suche in Richtung Funktionsstörung der Lungenschleimhaut weiter. Erkrankungen wie die zystische Fibrose (Mukoviszidose) und verschiedene Medikamente beeinträchtigen die Zilien (Flimmerhärchen) auf der Oberfläche der Schleimhaut. So kann der Körper die Atemwege nicht sauber halten und es entsteht ein Nährboden für immer wiederkehrende Lungenentzündungen.

Chronische Lungenentzündung: Neueste Erkenntnisse

In den meisten Fällen scheint der Ablauf identisch zu sein: Zuerst zeigt der Patient Symptome einer akuten Lungenentzündung. Diese Symptome dauern über längere Zeit an und schließlich entwickelt sich daraus eine chronische Lungenentzündung. Ein Beitrag, der in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist, deckt nun einen neuen Zusammenhang auf. Es wird wahrscheinlicher, dass Patienten eine chronische Lungenentzündung entwickeln, wenn sich viel Kalzium in der Umgebung der Bakterien befindet. Dabei scheinen die Bakterien in einer Umgebung mit viel Kalzium ihren Stoffwechsel umzustellen. Mit dem Ergebnis, dass sich die krankmachende Wirkung der Bakterien verstärkt. Natürlich gilt das nur für die Lungenerkrankungen, die von Bakterien hervorgerufen wurden.

In den Fällen, in denen Viren oder Pilze für die Infektion verantwortlich ist, scheint Kalzium keine Rolle zu spielen. 

Bildnachweis: Fotolia Ingo Bartussek

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